Martin Pavlu: „Mit gutem Beispiel vorangehen.“
30 August 2022Fußball und Integration: Die Mission von Intrecciante
16 September 2022Das Tor hütet Gianluigi Buffon, Abwehrchef ist Andrea Ranocchia, als Regisseur fungiert Daniele Baselli, fürs Toreschießen ist Gianluca Caprari zuständig. Als Kapitän führt diese Mannschaft niemand Geringeres als Giorgio Chiellini an. Nein, es handelt sich hierbei nicht um die italienische Fußballnationalmannschaft und auch nicht um eine Elf, die wir auf dem berühmten Fußballmanager-Spiel Fantacalcio zusammengestellt haben; dies ist eine Auswahl von Spielern, die für so viel mehr ihr Talent nutzen: Sie alle sind Testimonials der gemeinnützigen Organisation Insuperabili, die dieses Jahr ihr zehntes Jubiläum feiert.
Im Jahr 2012 startet Davide Leonardi, Gründer und Präsident, dieses Projekt, um mit dem Fußball einen neuen Kanal für Inklusion zu erschließen. In kurzer Zeit wurden in ganz Italien verschiedene Fußballschulen für Mädchen und Jungen mit körperlich-motorischen Einschränkungen, Problemen im sozialen Umgang und Verhaltensstörungen eröffnet. Heute streifen sich 650 Spielerinnen und Spieler das Trikot der Insuperabili in deren 17 Sitzen über.
Wachstum durch Sport
Grundstein und Motor des Projektes sind Fair Play und Respekt, die jeden Tag dank eines professionellen Teams an Trainerinnen und Betreuer auf den Platz gebracht werden. Ein in seinen Details sehr erfolgreiches System, das viele Stars aus dem italienischen Sport überzeugt hat, mitzumachen und sich zwischendurch Zeit zu nehmen, um bei den Trainingseinheiten mitzuwirken.
Die Idee dahinter ist simpel: über den Fußball das persönliche Wachstum und die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderung zu fördern. Gründer Leonardi erklärt die Inhalte folgendermaßen: „Unsere Methoden zielen darauf ab, Inklusion anzukurbeln. Viele Profis sind dabei, um ihren Nächsten Gutes zu tun. Wir haben ein vielseitiges und professionelles Team zusammengestellt, das die jungen Menschen begleitet. Darunter finden sich Trainer, Psychologinnen und Betreuer.“
Un percorso di inclusione
Die Insuperabili begleiten die jungen Fußballerinnen und Fußballer während ihres ganzen sportlichen Werdegangs und diese in jederlei Hinsicht auf ein höheres Level bringen. Sie wollen eine nationale Bewegung auslösen, die die Aufmerksamkeit auf den Sport für Menschen mit Behinderung richtet. Sie wollen aber auch diese jungen Menschen, die in ihrem Leben meistens Mitleid erfahren, zu Individuen heranziehen, zu denen man aufschaut, indem diese bei ihrem persönlichen Wachstum unterstützt werden.
„Unsere Fußballschulen sind genau so aufgebaut wie alle anderen. Die Trainingseinheiten finden über die ganze Woche verteilt statt. Da wir mehrere Einrichtungen haben, können unzählige junge Menschen mitmachen. Und natürlich finden auch offizielle Spiele statt“, erzählt Leonardi weiter, „es wird bei Turnieren mitgespielt, aber auch in den Meisterschaften verschiedener Spielklassen des italienischen Fußballverbands FIGC.“ Am Ende des Tages sind auch die Resultate überzeugend: In der vergangenen Saison hat die Serie-C-Mannschaft der Insuperabili ein überregionales Turnier mit Mannschaften aus dem Piemont, Ligurien und dem Aostatal gewonnen.
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Das Projekt konnte in den letzten Jahren zahlreiche Ehrungen entgegennehmen und so große Anziehungskraft auf die großen Namen des Sports ausüben. Allein 2019 wurde eine Delegation von Insuperabili beim World Soccer Congress FIFA in Barcelona als Vortragende eingeladen; das Projekt als „Eccellenza Italiana di settore“ im Format „Fabbrica per le Eccellenze“ der Cariplo-Stiftung und des Social Football Summits gelistet; und konnte sich zudem zum Italien-Meister im Rahmen der FIGC Serie A for Special in Coverciano krönen. Leonardi ist überzeugt: „Wir machen viele Menschen mit unseren begrenzten Mitteln glücklich, darauf sind wir sehr stolz. Unser Projekt wird weiter wachsen, vielleicht auch über die italienischen Grenzen hinaus, was aber eine höchst professionelle Herangehensweise voraussetzt.“ – um so eines Tages ein Anker für immer mehr Menschen werden zu können.