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10 Oktober 2023Die Trentiner Mannschaft war Protagonistin eines Sportevents im Bozner Stadtteil Casanova. Ziel war es, durch den Volleyball das soziale Miteinander zu stärken
Das Casanova-Viertel befindet sich am Stadtrand von Bozen und gilt bei vielen als verkommen und verrufen. Mauro Faggionato, ein Bewohner des Viertels, arbeitet seit einigen Jahren mit der Bürgerorganisation "Laboratorio Casanova" zusammen, um die Situation im Stadtteil durch positive Aktivitäten zu verbessern. Faggionato, selbst Trainer und begeisterter Volleyballer, hat es geschafft, den Trainer und einen Teil der Profi-Mannschaft von Trentino Volley für den Sporttag in Casanova zu gewinnen. Letzterer wurde organisiert, um im Viertel den Gemeinschaftsgeist zu fördern und die positiven Werte des Sports zu verbreiten. Es war eine schöne Art und Weise, Leben und Farbe in diesen weniger bekannten Teil der Südtiroler Hauptstadt zu bringen.
Die Veranstaltung
Am 1. September organisierte das Casanova-Netzwerk ein Volleyballturnier mit vier Mannschaften aus Bozen und Umgebung. Für Mauro Faggionato handelte es sich aber weniger um ein Turnier als vielmehr um eine Reihe von "Showspielen, um dem Volleyball Sichtbarkeit zu verleihen und das Interesse für diesen Sport zu wecken". Er fährt fort: "Ziel war es, den Jugendlichen im Stadtteil Casanova, die man oft ziellos herumstreifen sieht, klar zu machen, dass der Sport in erster Linie Regeln vorgibt, dass es sich zudem aber auch um eine Aktivität handelt, bei der man zusammenkommt, Momente teilt und gemeinsam Spaß hat”.
Der Höhepunkt der Veranstaltung war gegen 20.00 Uhr, als der Coach und die Athleten von Trentino Volley im Casanova-Viertel eintrafen. Aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Volleyball-Europameisterschaft konnten einige Mitglieder des Teams nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Anwesend waren jedoch: Trainer Fabio Soli, die Spieler Gabriele Nelli und Oreste Cavuto und drei Spielerinnen der Trentino Volley-Damenmannschaft: Rossella Olivotto, Francesca Michieletto und Francesca Parlangeli. Die Trentiner Delegation stellte sich für Fotos und Autogramme zur Verfügung und führte anschließend ein langes Gespräch mit dem Präsidenten der Journalistenkammer Trentino-Südtirol, Mauro Keller. Das Publikum verfolgte den "Talk" mit Interesse und Bewunderung. In der Diskussion kamen Themen wie die Bedeutung des Sports innerhalb eines Stadtviertels, die Wichtigkeit sozialer Interaktionen und die Stärke, die man als Team verspürt, zur Sprache. In diesem Zusammenhang sagte Trainer Soli, dass “die Jugendlichen aus unterschiedlichen Kontexten kommen und oft nur auf ihr Handy schauen; mit Gruppenregeln und Teamdynamik konfrontiert zu werden, ist von grundlegender Bedeutung und in diesem Sinne ist der Sport der beste Ort, um diese Werte zu lernen".
Faggionato unterstreicht die Bedeutung der Profispieler, die viele Menschen auf die Straßen des Viertels gelockt haben. Die Leute waren neugierig und wollten die Volleyballmeister bewundern: “Die Profis von Trentino Volley zu uns ins Viertel zu holen, war eine Möglichkeit, die Leute einzubeziehen. Wir haben auf jeden Fall ein positives Ergebnis erzielt: die Veranstaltung wurde von den Bewohnern sehr gut angenommen”.
Der Stadtteil Casanova
Faggionato schildert auch seine Sicht auf den Stadtteil Casanova am Stadtrand von Bozen: "Der Stadtteil ist schön und es gibt ehrlich gesagt keine besonderen Probleme. In den Zeitungen wird Casanova oft als ein schreckliches Viertel dargestellt, was aber nicht der Fall ist. Ein Problem ist das Fehlen von Geschäften, Treffpunkten, Aktivitäten für die Bewohner des Viertels. Es fehlt eine Schule, eine Turnhalle, Orte, an denen man sich vernetzen und treffen kann. Ein Viertel, das mit Leben gefüllt ist und mit täglichen Aktivitäten für seine Bewohner, sorgt auch dafür, dass sich dort keine Menschen mit schlechten Absichten herumtreiben. Wenn niemand da ist, können die Menschen tun und lassen, was sie wollen. Wenn die Gemeinschaft im Viertel hingegen von den Menschen aktiv gelebt wird, ist alles normaler". Stadtrat Angelo Gennaccaro zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Arbeit der Bürger des "Laboratorio Casanova", die - mithilfe des Sports - ein Netzwerk aktiviert, Beziehungen hergestellt und Neugierige von außerhalb angezogen haben. Eine weitere Möglichkeit, Gemeinschaft zu schaffen.
Trotz der Anwesenheit von Trentino Volley waren für Faggionato die besten Momente der Veranstaltung der Einsatz und das Lächeln der jungen Sportler, die an den Spielen teilgenommen haben. "Es herrschte ein gesunder sportlicher Wettbewerb und die Veranstaltung war sehr gut besucht, mit vielen Menschen, die sich um das Spielfeld drängten. Die Menschen haben der Veranstaltung einen wunderschönen Rahmen verliehen."