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21 Juli 2023Lorenzo Donegà, der Trainer der U15 des Bozner Baseballclubs Pool 77, verliert seinen Freund und Kollegen Amanzio Crepazzi. Seine Jungs sind für ihn da, siegen für ihn und widmen der Familie des Polizisten, der aufgrund einer Krankheit zu früh verstorben ist, einen Gedenkball
Eine Gruppe junger Athleten, kaum 14 Jahre alt, versteht sofort, dass ihr Trainer gerade einen schwierigen Moment durchlebt. Also unterstützen sie ihn und schenken ihm einen Sieg. Die Jungs des Bozner Baseballclubs Pool 77 sind nicht nur ein Beispiel für besondere Reife, sondern auch für die vereinende Kraft des Sports, sowohl in guten als auch vor allem in schlechten Zeiten.
Im vergangenen April war Lorenzo Donegà, Polizist im Dienst in Bozen und Baseballtrainer, auf einer Wanderung im Salento, als sein Freund und Kollege Amanzio Crepazzi verstirbt. “Amanzio sollte auch mit unserer Gruppe von Freunden in Apulien sein, aber eine Krankheit hinderte ihn daran", erzählt er. “Er hat uns die ganze Zeit symbolisch begleitet, indem wir das T-Shirt, das er auf der Reise hätte tragen sollen, immer bei uns hatten. Dann, während wir unterwegs waren, ist er von uns gegangen.”
Bei Donegàs Rückkehr dann die Überraschung seines jungen Teams: "Wir kamen am 28. April aus Apulien zurück und am nächsten Tag hatte ich ein Ligaspiel mit meinen Jungs. Die Idee, der Familie von Amanzio einen Gedenkball zu schenken, kam von meinen Spielern und dem begleitenden Manager Giuseppe Marazzi. Sie sind mir wohl in den sozialen Medien gefolgt und hatten die Nachricht gehört, und so beschlossen sie, nach dem Sieg in Vicenza gegen Romano d'Ezzelino, den Sieg mit dem Spielball Amanzio zu widmen. Sie haben mich verblüfft. Sie haben allesamt den Ball signiert, das Datum, das Spiel und 'Für Amanzio' draufgeschrieben und mich gebeten, ihn seiner Frau zu geben.”
Die Solidarität und die Stärke der Jungen
Donegà war fasziniert vom Zusammenhalt und der Stärke, die seine Jungs auf dem Spielfeld zum Ausdruck gebracht und ihm in einem so schwierigen Moment vermittelt haben: "Sie haben definitiv bemerkt und erkannt, wie es mir ging. Ich habe sehr unter dem Verlust von Amanzio gelitten, denn er war nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Freund, mein Tischnachbar. Sie spürten, wie es mir ging, und man muss auch sagen, dass sie nicht oft gewinnen. Ihr Einsatz auf dem Spielfeld und die schlechte Nachricht waren also eine Kombination, die sie zu dieser Geste veranlasste. Sie sind zwar noch Kinder, aber das zeugt von Reife auf ihrer Seite. Und dann haben sie mich umarmt, sie haben mir ihre Nähe gezeigt, sie haben gemerkt, dass es mir sehr schlecht ging. Sie taten das, was 15-jährige Jungen tun können, sie haben versucht, mich abzulenken, mich auf andere Gedanken zu bringen, sie haben auch gelacht und Witze gemacht, aber vor allem - fügt Donegà mit Stolz hinzu - haben sie gut Baseball gespielt".
Die Erinnerung an Amanzio
Amanzio Crepazzi war in Bozen nicht nur als Polizist bekannt, sondern auch als guter Sportler und ehemaliger Fußballer, ein Mensch mit einem Herz aus Gold. Donegà erinnert sich mit Rührung an ihn: "Amanzio war ein Supersportler, er hat immer Fußball gespielt und tausend Sportarten betrieben, er war ein echter Athlet. Im Büro haben wir uns oft gegenseitig gehänselt: er sagte, dass Baseball kein richtiger Sport sei, weil man sich nicht anstrengen müsse. Und er hat sich immer über die Spieler der Major League lustig gemacht, die ein bisschen zu dick sind. Er fügt gerührt hinzu: "Ich vermisse das gemeinsame Lachen, aber auch die Streitereien über die Arbeit, ich vermisse den Alltag, das gemeinsame Leben, ihn dabei zu haben. Er war ein ganz normaler und ruhiger Mensch, der netteste Mensch der Welt. Für ihn stand die Familie definitiv an erster Stelle, er hatte sich zudem seiner Arbeit verschrieben und war sehr pflichtbewusst. Er glaubte an das, was er tat. Er war ein normaler, aber besonderer Mensch”.