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7 Juli 2023Das Turnier Stadtgemeinde Meran kam zurück nach Sinich. Organisiert wurde das Sportevent vom ehemaligen italienischen Rugby-Nationalspieler Manuel Dallan: “So vermitteln wir den Kindern die Werte des Rugbys".
Ein Turnier, bei dem es keine Sieger gab, sondern nur Spaß und Freude: Manuel Dallan, der Trainer der örtlichen Mannschaft - Minirugby Meran - brachte am 28. Mai rund 250 Kinder und Jugendliche aus fünf verschiedenen Mannschaften aus Südtirol und Venetien zur vierten Auflage des Turnier Stadtgemeinde Meran an die Passer.
Auch einige Mädchen waren auf dem Spielfeld, um sich mit den Jungen zu messen. “Es gab für jeden eine Medaille”, betont Dallan. "Am Ende haben alle gewonnen und waren glücklich”. Rugby ist für Kinder und Jugendliche ein inklusiver, sozialer Sport, der das persönliche Wachstum fördert und bei dem sie Respekt für den Gegner, die Mannschaftskameraden und den Schiedsrichter erlernen. Spaß und “Kampf” vereint in einem regelrechten “ Training fürs Leben”, bei dem alles stets mit der sogenannten dritten Halbzeit endet.
Werte, Respekt, die dritte Halbzeit und Fair Play
Rugby hat die Fähigkeit, alle positiven Werte des Sports in sich zu vereinen, und diese werden bereits den ganz Kleinen mitgegeben. Unter den Grundwerten sticht die dritte Halbzeit hervor, aber auch der Respekt für den Gegner und den Schiedsrichter: "Die dritte Halbzeit ist einfach ein geselliger Moment zwischen den Turnierteilnehmern, den Familien und allen anderen, der zeigt, dass der Gegner, dem man gegenübersteht, letztlich ein Kamerad ist, der es einem ermöglicht, den Sport zu leben, den man so sehr liebt", erklärt Dallan.
"Es ist richtig, den Kindern diese Botschaft zu vermitteln, denn beim Pfiff des Schiedsrichters darf kein Groll aufkommen", fährt er fort. "Was den Schiedsrichter betrifft, so bringen wir den Kindern bei, dass alle Menschen Fehler machen können, auch der Schiedsrichter. Man muss die Entscheidung und das Endergebnis einfach akzeptieren. Die Entscheidung des Schiedsrichters darf in keiner Weise angefochten werden, und wenn man es doch tut, erhält man eine zusätzliche Strafe. Rugby ist ein Sport, bei dem man trotz Schiedsrichterfehlern viel Zeit hat, seine Stärke unter Beweis zu stellen”.
Dies wird den Kindern durch das Training, durch Wiederholungen und die Regeln auf dem Spielfeld beigebracht. "Diejenigen, die protestieren, tun nicht genug, sind nicht müde genug und haben noch genug Energie, um sich zu beschweren und Dinge zu sehen, die sie nicht sehen sollten, da sie ja eigentlich mit etwas anderem beschäftigt sein sollten", scherzt Dallan. "All das wird ihnen beigebracht, indem wir bei jedem Missverständnis und in Konfliktsituationen zwischen den Kindern auf dem Spielfeld schlichten. Man bringt ihnen Respekt bei, auch zwischen Mannschaftskameraden. Während des Trainings seid ihr Gegner, aber nach dem Training müsst ihr euch vertragen, um für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen".
Die Magie des Rugbys
In einem immer “kränker” werdenden sportlichen Umfeld, das bereits zur Verzweiflung und zu ständigem Erfolgszwang bei den Kindern führt, gelingt es dem Rugby, sich von diesen Pfaden zu lösen. Aber was macht Rugby so besonders? "Ich finde, Rugby sollte ab dem 7. Lebensjahr Pflicht sein, und das sage ich nicht, weil ich selbst Rugby gespielt habe", sagt Dallan. “Dieser Sport erzieht Kinder dazu, die Angst vor dem Körperkontakt zu überwinden, es ist ein Kampfsport, und das bereitet sie auf das Leben vor. In manchen Sportarten wollen die Eltern, dass ihre Kinder Champions werden, im Rugby wollen sie einfach, dass sie bessere Erwachsene werden. Die Eltern sind zudem nicht nur Zuschauer, sondern helfen auch bei der Organisation der Veranstaltung. Und das macht auch die dritte Halbzeit möglich. Wir lassen oft Kinder und Eltern zusammen spielen, auch damit die Eltern verstehen, wie anstrengend das ist, was ihre Kinder da machen. Rugby sollte für all das, was dieser Sport seit Jahren leistet, ein Unesco-Kulturerbe sein".
Ein Beispiel genügt, um die Werte zu verstehen, die dieser Sport zu vermitteln versucht: das Turnier Stadtgemeinde Meran - über das auch Rai Südtirol berichtet hat - endete mit "gemischten Teams, jeder gegen jeden", aus reiner Freude am Spiel und um Spaß zu haben. "Ein großer Erfolg", resümiert Dallan treffend. “Wirklich einfach nur toll!”.
Credits: Stephen Thierney