„Stadt des Friedens”: Wo Sport und Werte aufeinandertreffen
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Die Geschichte von Real Zigan ist geprägt von Hoffnung und einem Durchhaltevermögen, das jeden Donnerstag auf dem Fußballplatz des römischen Sportvereins Il Faro unter Beweis gestellt wird, und zwar von jungen Talenten aus dem Roma-Camp in Castel Romano, in dem einst mehr als tausend Menschen lebten und von dem nach der Beschlagnahmung des Geländes nur noch etwas mehr als hundert übrig geblieben sind. Geleitet von ihrer Leidenschaft für den Fußball und der Entschlossenheit eines außergewöhnlichen Trainers, haben diese jungen Sportler im Fußball nicht nur einen Weg gefunden, der Langeweile und den täglichen Schwierigkeiten zu entfliehen. Durch soziale Integration haben sie auch eine Möglichkeit gefunden, sich ein besseres Leben zu erarbeiten.
Die Entstehung des Teams
Die Initiative entspringt dem kreativen Geist des Comic-Zeichners Gipi, der von dem Schauspieler Valerio Mastandrea und dem Trainer Enrico Zanchini unterstützt wird. Gemeinsam haben sie Real Zigan ins Leben gerufen, eine Mannschaft, bei der es um weit mehr geht als nur Fußball: Sie ist ein Symbol der Hoffnung und des Wandels. Der Weg der Jungs von Real Zigan ist gespickt mit Herausforderungen und Hindernissen, aber auch mit kleinen und großen Erfolgen. Trainer Zanchini, eine Schlüsselfigur in der Ausbildung der jungen Fußballer, begleitet seine Jungs nicht nur in ihrer sportlichen Entwicklung, sondern auch im Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung.
Sport als Sprungbrett für eine bessere Zukunft
Viele von ihnen sind elternlos oder haben mit rechtlichen Problemen zu kämpfen, manche gehen zur Schule, manche arbeiten, manche sind arbeitslos. Der Älteste ist Anfang dreißig, der Jüngste Jahrgang 2008. Es ist nicht nur ein talentiertes Team, sondern auch ein Haufen junger Menschen, die ihren Platz in der Welt finden wollen. Fast alle gehören zur Familie Hamidovic, angefangen bei Ricky, dem stämmigen Torwart mit dem Bart. Als sie mit dem Fußballspielen begannen, waren viele von ihnen arbeitslos oder hatten ihre Ausbildung abgebrochen, doch dank des unermüdlichen Einsatzes von Gipi und seiner Frau Chiara haben einige von ihnen die Schule wieder aufgenommen, andere haben Arbeit gefunden.
Der Sport ist für sie nicht nur eine gemeinsame Leidenschaft, sondern auch eine Schule fürs Leben, die ihnen Werte wie Respekt und Verantwortung vermittelt, wobei es aber immer auch um Spaß geht und darum, sich bessere Chancen im Leben zu erkämpfen.
Die Erfahrung von Trainer Zanchini ist beispiellos. Er hat bereits eine Mannschaft mit Drogenabhängigen und eine mit Menschen mit psychischen Problemen trainiert. Real Zigan trägt blaue Trikots mit der Aufschrift "Cmon games" auf der Brust, die von Toni und Alpacino - zwei der neun Spieler - unter der künstlerischen Leitung von Präsident Gipi entworfen wurden.
Real Zigan: Ein Beispiel für Widerstandskraft und Hoffnung
Die Realität auf den Fußballplätzen der Hauptstadt ist jedoch nicht immer so rosig. Vorfälle von Hass und Diskriminierung, wie die empörenden Pfiffe während der Schweigeminute am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust beim Spiel Lazio gegen Napoli oder die von Lazio-Fans kreierte Anne-Frank-Figur im gelb-roten Roma-Trikot, zeigen, wie viel noch getan werden muss, um den Rassismus in der Welt des Sports zu bekämpfen.
Real Zigan steht mit seiner Geschichte der Unverwüstlichkeit und Entschlossenheit für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, nicht nur für seine Spieler, sondern für alle, die für soziale Integration und die Achtung der Menschenrechte kämpfen. Durch den Sport zeigen diese jungen Menschen, dass der Traum von einem besseren Leben nicht nur durch den Fußball, sondern auch durch den unermüdlichen Einsatz und die Solidarität der gesamten Gemeinschaft verwirklicht werden kann.
Photo credits: Instagram Real Zigan