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22 Februar 2024Nach seiner Krebsdiagnose gibt der 72-jährige Südtiroler Bergsteiger Silvano Rosa nicht auf und tut das, was er am liebsten tut: in den Bergen wandern.
Vor zehn Jahren wurde bei Silvano Rosa, 72-jähriger Bergführer des CAI (Italienischer Alpenverein) aus Leifers, Krebs diagnostiziert. Er hat nicht aufgegeben, sondern die Krankheit akzeptiert und gelernt, mit ihr zu leben. Der Tageszeitung Alto Adige erzählte er, wie er es geschafft hat, weiterzumachen: "Viele Leute denken, dass das Leben in solchen Fällen zu Ende ist, aber ich wollte nicht aufgeben. Meine Leidenschaft für die Berge gab mir die Kraft, mir Ziele zu setzen und weiterzukämpfen". So erklomm Rosa einen Gipfel nach dem anderen, zuletzt schaffte er es bis zum Basislager des Mount Everest auf 5364 Metern Höhe.
Auf Reisen, um weiterzuleben
Mit dem Einverständnis seiner Onkologin machte sich Rosa 2018 auf den Weg und "bezwang" nacheinander den Alpamayo in den peruanischen Anden, den Aconcagua in Argentinien und den Kilimandscharo in Tansania. Stets mit Respekt vor dem Berg und seinem eigenen Körper, aber auch mit der Erkenntnis, dass man nicht übermütig werden darf und wissen muss, wann es besser ist, aufzuhören. Bei seiner jüngsten Unternehmung hat der 72-jährige Bozner jedoch keineswegs aufgehört: 60 Stunden Fußmarsch, 150 zurückgelegte Kilometer und 9.666 Höhenmeter im unwegsamen Gelände Nepals. Doch die Reise begann schon lange bevor die Stiefel geschnürt wurden: Rosa hatte alles bis ins kleinste Detail studiert und vorbereitet, denn die Berge sind nicht zu unterschätzen.
Rosa erzählte Alto Adige von seinem Abenteuer: "Ich hätte nie gedacht, dass es für mich so anstrengend sein würde. Schließlich war ich gut vorbereitet und hatte viel Erfahrung. Aber das gehört dazu: Es ist in Ordnung, wenn man eine Herausforderung unter großer Anstrengung meistert. Dann merkt man, dass man mehr Kraft hat, als man denkt, vor allem bei dieser Krankheit, die auch eine starke psychische Komponente hat”. Der Aufstieg, die Wanderung und die Anstrengung ermöglichen es, Grenzen zu entdecken, die man nicht kannte und die man unter Aufopferung überwinden kann, wobei man auch die Krankheit besiegt, die das Ganze erschwert.
Während des Trekkings war Rosa nie allein. Er wurde von Menschen unterschiedlichen Alters begleitet, die ihn immer unterstützten und ihm halfen, wenn er eine helfende Hand brauchte oder einen Moment lang langsamer gehen wollte. Um sein Gepäck kümmerte sich jedoch ein Sherpa, einer der jungen Nepalesen, die die Rucksäcke der Wanderer tragen. Das sei eine große Hilfe gewesen und habe ihm viel Mühe erspart, gibt er zu. Als er das Basislager des Everest auf über 5.000 Metern Höhe erreichte, hatte Rosa ein unvergessliches Erlebnis. Vor dem schneebedeckten Gipfel fühlte er sich wie ein Niemand. Der 72-Jährige will nicht zum Sklaven seiner Krankheit werden, sondern weiter seine Träume verwirklichen. Und er hat sich bereits sein nächstes Ziel gesetzt: eine Reise nach Patagonien. Sein Rat: Niemals seine Leidenschaften aufgeben, denn es ist möglich, mit Schmerzen zu leben. Und Silvano hofft, dass seine Geschichte ein Beweis dafür ist.
Photo credits: Facebook Silvano Rosa