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5 Mai 2023Als die Eltern auf der Tribüne anfangen, sich zu streiten und zu beleidigen, nähert sich der junge Torwart der Nachwuchsmannschaft von Ponte San Nicolò, Nicola Nardo, der Tribüne und schimpft mit ihnen. Die jungen Spieler fordern ihr Recht ein, ungestört Fußball zu spielen.
"Lasst uns spielen!" Mit diesen Worten des Protests wendet sich der 16-jährige Nicola Nardo, Torhüter der Nachwuchsmannschaft von Ponte San Nicolò, an die zuschauenden Eltern auf der Tribüne und fordert sein Recht ein, Fußball zu spielen. Eine Erinnerung an die Tatsache, dass Fußballspiele - bei allem Kampfgeist und aller Rivalität - kein Ort sein dürfen, an dem die Fans all ihre unterdrückten negativen Gefühle loswerden können. Und das gilt insbesondere für den Jugendfußball. Denn für die jungen Spielerinnen und Spieler ist dieser Sport vor allem auch eine Möglichkeit, persönlich sowie als Team zu wachsen.
Und wenn die Anfeuerungsrufe dann zu heftig oder beleidigend werden, wird aus der Unterstützung für die jungen Fußballer eine negative Inanspruchnahme des Erfolgs oder Misserfolgs ihrer Kinder.
Nach einem solchen Vorfall verlor Nicola die Geduld und schimpfte mit den zuschauenden Eltern auf der Tribüne, die sich gegenseitig beleidigten. Eine Umkehrung der Rollen, die uns daran erinnern sollte, dass Mütter und Väter ein Vorbild sein sollten und nicht andersherum.
Auslöser ist ein Foul, das die Gemüter beider Fanlager erhitzt. Es fallen böse Worte, die der junge Torwart von Ponte San Nicolò irgendwann nicht länger ertragen kann: zu viel Nervosität liegt in der Luft, zu viel Negativität. Als das Spiel unterbrochen wird, geht Nicola auf die Tribüne zu und weist die aufgebrachten Fans zurecht, befiehlt ihnen aufzuhören, und droht, das Spielfeld zusammen mit seinen Mannschaftskameraden zu verlassen.
An diesem Punkt, so berichtet der Mattino di Padova, verstummen die Fans und viele von ihnen stimmen Nicola zu, genauso wie der Trainer Massimo Zanetti und die anderen Spieler auf dem Platz.
Als der sprichwörtlich "zwölfte Spieler“ können die Fans im Fußball auf besondere Weise die Atmosphäre und das gesamte Spiel beeinflussen. So stark wie in nur wenigen anderen Sportarten. Der Jugendfußball ist aber nicht nur eine sportliche Aktivität, sondern auch eine erzieherische Chance. Und das sollten vor allem die Eltern auf der Tribüne wissen und dafür sorgen, dass dieser Aspekt des Sports bewahrt wird.
Der Präsident des Jugend- und Schulsektors der FIGC, Vito Tisci, äußerte sich ebenfalls zu diesem Vorfall: «Nicola hat den Eltern auf der Tribüne eine Lektion erteilt. Er war in diesem Fall der Erzieher, obwohl das Gegenteil der Fall sein sollte», so seine Worte.
Eine Geste, die Nicola Nardo eine "Nominierung" für den Green Card Award einbrachte, einen der Preise, die vom Jugend- und Schulsektor der FIGC während der Grassroots Awards vergeben werden, die am 17. Juni in Coverciano stattfinden.