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9 September 2022Der Hockeyclub Bozen hat einige Legenden, die seine Vereinsgeschichte mitgeschrieben haben.
Der Hockeyclub Bozen hat einige Legenden, die seine Vereinsgeschichte mitgeschrieben haben. Wie Martin Pavlu, linker Flügel aus Pilsen und ein Spieler, der in die Annalen der Südtiroler Sportgeschichte eingegangen ist. Dies bestätigen nicht zuletzt seine Zahlen: 25 Saisons mit den Hauptstädtern, in denen er zwölf Meisterschaften und ein Mal die Alpenliga gewonnen hat, mitunter als Kapitän. Diese eindrucksvolle Karriere füllt die Fußstapfen seines Vaters Jaroslav, der selbst zwischen 1969 und 1980 in Bozen Eishockey gespielt hat.
Heute ist Pavlu Assistant Coach der italienischen Eishockey-Frauennationalmannschaft. Eishockey ist ein Kontaktsport mit harten und zuweilen gefährlichen Zweikämpfen – und dennoch spielt Fair Play bei den Spielerinnen und Spielern eine tragende Rolle, wie Pavlu unterstreicht: „Im Hockey herrscht seit jeher großer Respekt vor den Gegnern und den Regeln, auch den ungeschriebenen. Durch diesen Sport bin ich selbst abseits des Eises zu einem besseren Menschen geworden.“
Sportgeist steht über den Dingen
In seiner fast 30-jährigen Karriere hat Pavlu viele Situationen erlebt, die von Fair Play und Sportgeist geprägt waren. Eine ist ihm aber im Speziellen in Erinnerung geblieben, auch aufgrund des besonderen Rahmens: „Es war in den Finalspielen der Saison 1999/2000, wir spielten ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen Asiago. Asiago gehörte zu den besten Mannschaften im Feld und über die Jahre ist eine Rivalität zwischen uns entstanden. Vor einem der vier auf dem Programm stehenden Play-off-Spiele verletzte sich unser Teamkollege Daniele Giacomin in der Umkleidekabine am Arm. Er hatte sich eine tiefe Wunde zugezogen und musste das anstehende Spiel auslassen. Mich beeindruckte, dass sich die Mitglieder von Asiago nach ihm erkundigten, beim Transport ins Krankenhaus halfen und sich in den Tagen danach nach seinem Wohlbefinden erkundigten. Das war großer Sport; es ging immerhin um die Meisterschaft und vielleicht hätte nicht jede Mannschaft so reagiert.“ Fürs Protokoll: Am Ende krönte sich Bozen zum sechzehnten Mal zum italienischen Meister.
„Durch WeFairPlay mit gutem Beispiel vorangehen“
Martin Pavlu ist eines der elf Jury-Mitglieder, die für die erste Ausgabe von WeFairPlay die sieben „Botschafter“ (Personen oder Vereine) des Fair Play auszeichnen. Eine Aufgabe, die er mit großer Freude und ohne zu zögern übernommen hat. Auch, um die zahlreichen Geschichten rund um Respekt und Inklusion im Sport zu hören: „Ich habe mich in einige nominierte Geschichten schon eingelesen. Ich kann sagen, dass sie sehr bewegend sind. Noch heute müssen wir die Welt des Sports für das Thema sensibilisieren – es kann nie genug sein. Würden Wettkämpfe immer im Mantel der Fairness und der gegenseitigen Unterstützung stattfinden, würden wir uns viele postume Querelen und Polemiken ersparen. Durch diese Auszeichnung können wir dem Sport mit gutem Beispiel vorangehen.“