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Und gerade in den letzten Wochen gewannen deren beider Werte wie Bildung, Respekt und Gleichheit ungemein an Bedeutung, indem den vom Ukraine-Krieg gebeutelten Menschen unter die Arme gegriffen wurde. Die Gemeinde Bozen hat nämlich in Person von Gemeinderat Juri Andriollo eine Initiative gestartet, in der die Sportvereine der Hauptstadt dazu aufgerufen wurden, junge Geflüchtete aus der Ukraine in den eigenen Reihen aufzunehmen.
Die Initiative war ein voller Erfolg, rund 150 junge Menschen konnte so ein sportlicher Alltag geschenkt werden: „Die meisten können hier ihren sportlichen Tätigkeiten, wie von zu Hause gewohnt, in den verschiedenen Vereinen weiter nachgehen. Es wird hier nicht mehr weggelaufen, sondern höchstens einem Ball nachgelaufen. Umherrennen ohne Angst, stattdessen wird gesunder Sport betrieben. Dieses Geschenk wollten wir den Jungen und Mädchen aus der Ukraine machen. Sport für den Teamgeist und als Hilfsmittel für Integration und Normalität.“
Willkommen in einem neuen Zuhause
Ob Fußball, Basketball, Volleyball, Rugby oder Tennis: Es gibt viele Sportarten, durch die neue Freundschaften entstehen und über die man sich in eine komplett neue und unbekannte Realität einfügen kann. Genau dieses Ziel verfolgt die Initiative. Die jungen Menschen aus der Ukraine sollen sich in Bozen willkommen und zuhause fühlen. All dies wäre ohne die begeisterte Teilnahme der Sportvereine und der hiesigen Sportlerinnen und Sportler nie möglich gewesen. Sie haben die Neulinge von der ersten Minute an wie langjährige Teammitglieder aufgenommen.
„Es ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag, um den geflüchteten Menschen zu helfen und ihnen ein paar Augenblicke der Erleichterung zu schenken. Immer in der Hoffnung, der Krieg möge schon bald zu Ende sein“, so Renzo Caramaschi, Bürgermeister von Bozen, „der Sport kann das Leid lindern und dazu beitragen, dass sich die Menschen wie ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft fühlen können. Sie sollen so etwas wie Normalität erleben, da ihre eigentliche durch den Krieg so abrupt und brutal auseinandergerissen wurde.“
Die Initiativen in Bozen
Aber das war noch lange nicht alles: Eine der Ersten, die den ukrainischen Flüchtlingen zu Hilfe geeilt ist, ist die Bozner Weltklasse-Turmspringerin Tania Cagnotto gewesen, die die Trainerin Iryna Zhyravleva, den Turmspringer Oleg Serbin, dessen Schwester und Evgen Naymenko, allesamt Athleten von olympischem und Weltformat, bei sich aufgenommen hat.
Basket Rosa Bozen hat gemeinsam mit UNICEF das Benefizspiel „Teddy Bear Toss“ für Kinder aus der Ukraine organisiert, in Rahmen dessen Kuscheltiere und Spenden eingesammelt wurden. Die Kuscheltiere wurden nach dem ersten Punktgewinn aus dem Spielverlauf von den Tribünen auf das Feld geworfen. Auch der FISG, der italienische Eissportverband, hat in Bozen 42 ukrainische Eishockeyspieler samt deren Familien empfangen.
Einige davon spielen nun in den Reihen der Rittner Buam und des Junior Teams Neumarkt-Auer. Zuletzt darf auch die Initiative der Messe Bozen, „Run For Life“, nicht unerwähnt bleiben. Einen ganzen Tag lang haben sich Profis, öffentliche Persönlichkeiten und Sportliebhaber auf zwei Spin-Bikes und Laufbändern abgewechselt und tretend und rennend Spenden gesammelt, die der ukrainischen Bevölkerung zugutekommen werden.