Barnaba Barcellona, der Fackelläufer des Fair Play
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20 Mai 2022Fair Play ist das Herz des Sports. Der Wettbewerb verliert seinen Sinn, wenn man sich vor, während und nach einem Spiel nicht fair verhält.
Das hat Sharon Malatesta, die Kapitänin der ersten Frauenmannschaft des FC Südtirol Bozen, auf dem Spielfeld gelernt. „Fair Play bedeutet Respekt und Korrektheit im Fußball und in jeder anderen Sportart“, erklärt sie.
„Es bedeutet, ethisches Verhalten an den Tag zu legen. Und wenn wir denken, dass dies nur während eines Wettbewerbs, eines Spiels gilt, dann muss ich verneinen. Aus meiner Sicht ist Fair Play auch das, was vor und nach einem Spiel passiert, der Respekt vor dem gemeinsamen Umfeld, den Menschen, dem Trainer, dem Verein, den Fans und dem Gegner.“
„Unfaires Verhalten macht keinen Spaß“
„Das ist leider nicht immer so“, fährt sie fort. In der letzten Saison hat ihre Mannschaft den neunten Platz in der Oberliga geholt.
„Meiner Meinung nach ist dies ein Verhalten, das von klein auf gelernt werden sollte. Fair Play ist wichtig. Unfair zu gewinnen oder zu spielen, macht keinen Spaß, weder für die Spieler noch für die Zuschauer.“
Als Kapitänin fungiert Malatesta als Vorbild für die Mannschaft. „Es kam vor, dass das Spiel wegen einer Verletzung einer Gegnerin unterbrochen wurde; ich habe den Ball immer ohne Protest zurückgegeben, so wie es sein sollte. Protestieren ist ohnehin ein Unding, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Es ist normal, dass man nervös wird, aber man muss die Ruhe bewahren und akzeptieren, dass es eine Person gibt, die entscheidet, und so ist es nun einmal.“
Fair Play über kulturelle Grenzen hinweg
„Eine Geste des Fair Play, die mich sehr beeindruckt hat“, erzählt sie, „ereignete sich vor ein paar Jahren bei einem Frauenfußballspiel. Einer Spielerin fiel während einer Aktion ihr Hidschab vom Kopf. Sofort stellten sich fünf gegnerische Mädchen um sie herum, um sie vor den Blicken der Zuschauer und der Kameras zu schützen. Diese Geste hat mich sehr beeindruckt.“
Der Vorfall ereignete sich 2019 in der Women's Football League, der höchsten Frauenfußballliga Jordaniens. Während des Spiels zwischen Shabab Al Ordon und dem Amman Club verlor eine Spielerin der Gastmannschaft ihren Schleier, und die gegnerischen Spielerinnen, die ihn zwar nicht trugen, aber sehr wohl verstanden, wie unwohl sie sich in diesem Moment fühlte, liefen ohne das geringste Zögern zu ihr, um sie zu schützen.
When this player's hijab started falling off to reveal her hair, her opponents gathered around to provide cover while she fixed it.
— Glennon Doyle (@GlennonDoyle) October 24, 2019
This is our mood today.
When one of us needs us: We stop. We huddle up. We protect each other.
I love the soccer. I love women.
G pic.twitter.com/60XhMsVPu4
Wie Kapitän Malatesta bekräftigt „gibt es nichts Schöneres als Fair Play. Es verschafft viel mehr Befriedigung“.